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06. April 2025

Delegiertenversammlung 2025 in Duisburg Wedau: Wichtige Neuerungen und neue Personalien

Am vergangenen Sonntag, den 6. April, fand die Delegiertenversammlung des NWDK statt, und wir möchten euch die wichtigsten Ergebnisse nicht vorenthalten:

Unser Kreis wurde durch Markus, Werner, Günter und Benedikt vertreten, während Rainer und Lena als Gäste anwesend waren. Heinz konnte leider nicht teilnehmen, da er beim Trainer-B-Lehrgang Kata in Köln beschäftigt war.

José Pereira, der nach Wolfgang Thies Ausscheiden kommissarisch als Vizepräsident eingesetzt wurde, wurde offiziell von der Versammlung bestätigt und somit zum Vizepräsidenten gewählt. Auch Harald Kletke, der Graduierungsbeauftragte, wird nach Eintragung der notwendigen Satzungsänderung ebenfalls Vizepräsident. Unser Kreis hat beide Personalien unterstützt und freut sich über das Ergebnis.

Mit José haben wir einen Ansprechpartner, der offen, hilfsbereit und kommunikativ ist. Er hat bereits angekündigt, den Dialog mit den Kreisen weiter zu vertiefen. Harald wiederum bringt großes Engagement in die Umsetzung der neuen Graduierungsordnung ein und steht bei Fragen immer bereit, Neuerungen umfassend zu erklären. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem gesamten Präsidium und bedanken uns an dieser Stelle für die nahezu aufopfernde Arbeit der Präsidiumsmitglieder!

Harald stellte außerdem die neue Struktur des NWDK vor: Neben einer geänderten Aufgabenverteilung gibt es nun neu eingerichtete Bezirke, die den Bezirken des NWJV entsprechen. Unser Bezirk Münster umfasst die Kreise Steinfurt, Münster-Warendorf, Coesfeld und Recklinghausen. Die Bezirke sollen künftig Dan-Prüfungen bis zum 3. Dan ausrichten. Dafür wurden die Funktionen der Bezirksgraduierungsbeauftragten und Stellvertreter geschaffen. In unserem Bezirk übernehmen diese Aufgaben Elmar Könn, Markus Broy und Frank Lehen.

Ein weiteres Thema war die neue Finanzordnung. Leider mussten die Gebühren für eine Dan-Graduierung deutlich angehoben werden, um diese zumindest größtenteils kostendeckend zu machen.

Unser Kreis hatte ursprünglich drei Anträge gestellt: Zwei davon – zur Einführung modularer Prüfungen auf Kreisebene sowie zur Stärkung der IKKZ und einer ausgewogenen Gewichtung der Prüfungsfächer – wurden zurückgezogen, da sie durch neue Vorgaben und Entscheidungen des NWJV und NWDK gegenstandslos geworden sind.

Der dritte Antrag zur stärkeren Beteiligung der Kreise bei wesentlichen Entscheidungsprozessen wurde von Markus vorgestellt. José schlug vor, dies über seine monatliche Webkonferenz mit den KDVs zu regeln und dort die Kreise stärker einzubinden. Da dies eine gute Lösung darstellt, zog Markus seinen Antrag formell zurück.

Zum Abschluss der Delegiertenversammlung brachte das Präsidium einen Antrag ein, der über den NWJV an den DJB gestellt werden sollte. Ziel des Antrags war es, die Graduierungsordnung in einem wesentlichen Punkt zu korrigieren: Künftig sollte es wieder möglich sein, schwache Ergebnisse in der Kata durch überdurchschnittliche Leistungen in anderen Prüfungsfächern auszugleichen. Damit wollte man den hohen Durchfallquoten entgegenwirken und verhindern, dass Judo zu stark auf die Kata reduziert wird. Die Idee dahinter war, die Anforderungen für Breitensportler etwas zugänglicher zu machen, ohne die Qualität der Dan-Prüfungen zu gefährden. Leider fand dieser Antrag keine Mehrheit.

Unser KDV Markus bedauert diese Entscheidung sehr und hat dazu eine klare Meinung: Er betont, dass die Kata unbestritten ein zentraler Bestandteil von Judo ist und auch bei Dan-Prüfungen einen hohen Stellenwert haben sollte. Das Ziel, dass Dan-Träger in allen Teilbereichen „meisterlich“ sein sollen, ist grundsätzlich richtig. Dennoch sieht Markus die aktuelle Situation kritisch: Die hohen Anforderungen an die Kata bedeuten für viele Judoka im Breitensport eine sehr zeitintensive Vorbereitung, die neben Beruf und Familie kaum realisierbar ist. Gerade Breitensportler, die oft nur ein bis zwei Trainingseinheiten pro Woche absolvieren können, werden durch diese Hürde abgeschreckt.

Markus befürchtet, dass diese strengen Anforderungen langfristig dazu führen könnten, dass viele talentierte Judoka den Sport ganz aufgeben oder zu anderen Sportarten wechseln. Dies wäre besonders fatal für die Vereine, die dringend auf engagierte Dan-Träger als Trainer und Multiplikatoren angewiesen sind. Ein konkretes Beispiel aus unserem Kreis zeigt bereits die Folgen: Ein Verein musste seinen Betrieb einstellen, weil kein Trainer mehr zur Verfügung stand – trotz zahlreicher aktiver Judoka. Ähnliches droht aktuell einigen Vereinen in Münster, die nur durch den aufopfernden Einsatz von Trainern anderer Vereine über Wasser gehalten werden. Diese zusätzliche Belastung ist jedoch keine nachhaltige Lösung und könnte weitere Vereins- oder Abteilungsschließungen nach sich ziehen.

Markus sieht den Vorschlag des Präsidiums nicht als eine Herabstufung der Kata oder eine Ausweichung der Anforderungen, sondern vielmehr als eine Möglichkeit, schwächere Leistungen in einem Bereich durch herausragende Leistungen in anderen Prüfungsfächern auszugleichen. Es geht darum, Judo attraktiver zu machen und einen machbaren Zugang zum Dan für Breitensportler zu schaffen – ohne dabei die Qualität der Graduierungen zu gefährden. Wie das Präsidium treffend formulierte: Kein Schüler bleibt wegen eines einzigen schlechten Fachs sitzen.

Abschließend bedauert Markus zutiefst, dass der Antrag von vielen Delegierten als Aufweichung der Anforderungen oder als Herabstufung der Kata angesehen wurde. Seiner Meinung nach hätte dieser Vorschlag vielmehr dazu beitragen können, Judo für Breitensportler zugänglicher und attraktiver zu gestalten – ohne den hohen Stellenwert der Kata infrage zu stellen.